Die Dating-Plattform Tinder

Wer kennt sie nicht, die Dating-App Tinder? Nachdem man die App installiert hat und das eigene Profil angelegt hat, was nicht mehr als fünf Minuten Zeit in Anspruch nimmt, kann man je nach Gebiet Tausende von Singles „treffen“.

Die App funktioniert über Wischen. Ein Wisch nach rechts bedeutet: „Das Profil gefällt mir“. Ein Wisch nach links umgekehrt: „Das Profil gefällt mir nicht“. Nur wenn zwei Personen übereinstimmend nach rechts gewischt haben, findet ein so genannter Match statt und die zwei Personen können miteinander in Kontakt treten.

Tinder ist der Standardversion kostenfrei. Alles perfekt also? Nicht unbedingt. Insbesondere Männer beschweren sich darüber, dass sie sehr wenige Matches erhalten, was sich durchaus auf das Selbstwertgefühl auswirken kann. Ein Grund hierfür ist, dass sich weitaus mehr Männer als Frauen auf der App tummeln. Zudem verwenden viele Frauen die App ohne konkreten Partnerwunsch. Neugier und Langeweile sind offensichtlich ebenfalls gute Gründe für eine Teilnahme. Ausserdem kann es für eine Frau sehr stimulierend sein viele Matches zu erhalten, da wie gesagt viel mehr Männer auf der App sind und Männer zudem häufig alle Partnervorschläge nach rechts wischen.

Das System ist natürlich sehr oberflächlich weil man im Grunde nur aufgrund optischer Reize entscheidet, ob man jemanden kennenlernen möchte oder nicht. Zwar ist es möglich ein paar Zeilen zu den eigenen Fotos zu hinterlassen, jedoch machen von dieser Funktion längst nicht alle Teilnehmer Gebrauch. Ein weiteres Problem ist das Ghosting. Wenn man (als Mann) endlich einmal ein paar Matches sammeln konnte und Nachrichten verschickt, bemerkt man, dass häufig keine Antworten eingehen oder der Match nach dem Versenden einer Nachricht aufgelöst wird, was ebenfalls nicht sehr förderlich für das Selbstvertrauen ist. Und auch wenn man sich eine Weile hin- und hergeschrieben hat, kann es durchaus immer noch passieren, dass man geghostet wird. Der Zeitaufwand, den man für ein Date über Tinder betreiben muss, kann sehr hoch sein. Und dann muss die Chemie ja auch noch stimmen.

Damit wir uns nicht falsch verstehen. Tinder ist eine legitime Möglichkeit, Menschen des anderen Geschlechts kennen zu lernen. Und aufgrund der grossen Masse an Menschen, welche diese App verwenden, finden auch immer wieder Paare zusammen. Der Zeitaufwand und das Frustrationspotenzial können jedoch wie ausgeführt sehr hoch sein.

Es empfiehlt sich darum auch andere Möglichkeiten für die Partnersuche zu aktivieren. Bekanntschaften über Freunde, Sport, Hobby und das klassische Ansprechen führen ebenfalls zum Ziel. Auch nicht ausser Acht lassen sollte man den Vorgänger der Dating-Apps, die Partnervermittlungsagenturen. Partnervermittler wie Thomas Vogt machen sich ein persönliches Bild von jedem Kandidaten und stellen dann dem Partnersuchenden andere Singles aus der Kundenkartei vor. Diese Form der Partnersuche ist zwar im Gegensatz zu Tinder nicht kostenlos, sie birgt aber weniger Potenzial für Zeitverlust und Frustrationen.

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